Andragogik (Malcolm Knowles)

Knowles‘ Theorie der Andragogik ist ein Versuch, eine Theorie speziell für das Lernen von Erwachsenen zu entwickeln. Knowles betont, dass Erwachsene selbstgesteuert sind und erwarten, dass sie Verantwortung für Entscheidungen übernehmen. Lernprogramme für Erwachsene müssen diesem grundlegenden Aspekt Rechnung tragen.

Die Andragogik geht von folgenden Annahmen für die Gestaltung des Lernens aus: (1) Erwachsene müssen wissen, warum sie etwas lernen müssen, (2) Erwachsene müssen erfahrungsorientiert lernen, (3) Erwachsene gehen das Lernen als Problemlösung an und (4) Erwachsene lernen am besten, wenn das Thema von unmittelbarem Wert ist.

In der Praxis bedeutet Andragogik, dass sich der Unterricht für Erwachsene mehr auf den Prozess und weniger auf den zu vermittelnden Inhalt konzentrieren muss. Strategien wie Fallstudien, Rollenspiele, Simulationen und Selbstevaluation sind am sinnvollsten.

Anwendung

Andragogik lässt sich auf jede Form der Erwachsenenbildung anwenden und wurde bereits ausgiebig bei der Gestaltung von Trainingsprogrammen für Organisationen eingesetzt (besonders für „Soft Skills“ wie z.B. Managemententwicklung).

Beispiel

Knowles (1984, Appendix D) gibt ein Beispiel für die Anwendung von Andragogik-Prinzipien bei der Gestaltung von PC-Schulungen:

  1. Es besteht die Notwendigkeit zu erklären, warum bestimmte Dinge gelehrt werden (z.B., Es muss erklärt werden, warum bestimmte Dinge gelehrt werden (z. B. bestimmte Befehle, Funktionen, Operationen usw.)
  2. Der Unterricht sollte aufgabenorientiert sein, anstatt auswendig zu lernen – die Lernaktivitäten sollten im Zusammenhang mit allgemeinen Aufgaben stehen, die durchgeführt werden müssen.
  3. Der Unterricht sollte die große Bandbreite an unterschiedlichen Hintergründen der Lernenden berücksichtigen; die Lernmaterialien und Aktivitäten sollten unterschiedliche Niveaus/Typen von Vorerfahrungen mit Computern berücksichtigen.
  4. Da Erwachsene selbstgesteuert sind, sollte der Unterricht es den Lernenden ermöglichen, Dinge selbst zu entdecken, und sie anleiten und unterstützen, wenn sie Fehler machen.

(Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter Computer).

Prinzipien

  1. Erwachsene müssen in die Planung und Auswertung des Unterrichts einbezogen werden.
  2. Erfahrungen (einschließlich Fehler) bilden die Grundlage für Lernaktivitäten.
  3. Erwachsene sind am meisten daran interessiert, Themen zu lernen, die unmittelbare Relevanz für ihren Beruf oder ihr persönliches Leben haben.
  4. Erwachsenes Lernen ist eher problemzentriert als inhaltsorientiert.

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