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Eine Bandscheibenprotrusion ist ein Krankheitszustand, der bei einigen Wirbeltieren, einschließlich des Menschen, auftreten kann, bei dem die äußersten Schichten des Anulus fibrosus der Bandscheiben der Wirbelsäule intakt sind, sich aber vorwölben, wenn eine oder mehrere der Bandscheiben unter Druck stehen.
Viele Bandscheibenanomalien, die im MRT zu sehen sind und locker als „Vorfall“ bezeichnet werden, sind eigentlich nur Zufallsbefunde. Diese können in keinem Zusammenhang mit irgendwelchen Symptomen stehen und sind lediglich Vorwölbungen des Anulus fibrosus. Jensen und Kollegen fanden in einer MRT-Studie der Lendenwirbelsäule bei 98 asymptomatischen Erwachsenen heraus, dass bei mehr als der Hälfte eine symmetrische Ausdehnung einer Bandscheibe (oder mehrerer Bandscheiben) über die Ränder des Zwischenraums hinaus (Vorwölbung) vorhanden war. Bei 27 Prozent gab es eine fokale oder asymmetrische Ausdehnung der Bandscheibe über den Rand des Zwischenraums hinaus (Protrusion), und nur bei 1 Prozent gab es eine extremere Ausdehnung der Bandscheibe (Extrusion oder Sequestrierung). Diese Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, die bildgebenden Auffälligkeiten mit präzisen Begriffen zu beschreiben und streng im Zusammenhang mit den Symptomen des Patienten zu bewerten.
Eine Bandscheibenprotrusion kann sich zu einem Bandscheibenvorfall entwickeln, bei dem es zu einem Riss im Anulus fibrosus kommt.