Reproduktive Isolation treibt Evolution der Arten an

16. Mai, 2012

von CORDIS

Credit: Thinkstock

Die Evolution der Arten bleibt seit Darwins Theorie der natürlichen Selektion ein heißes Thema. Eine europäische Initiative befasste sich mit der Frage der Speziation unter dem Gesichtspunkt der reproduktiven Isolation.

Es gibt viele Theorien bezüglich der Entstehung neuer Arten, die als Speziation bekannt sind, je nach dem Grad der geographischen Isolation zwischen den beiden entstehenden Arten. Auch kann die Artbildung aufgrund von reproduktiver Isolation auftreten. Dies kann durch Paarungsunterschiede, Sterilität oder Umweltbarrieren verursacht werden, die schließlich zur adaptiven Aufspaltung in zwei Arten führen. Reproduktive Isolation reicht jedoch nicht aus, sondern es sind interne Barrieren für den Genfluss erforderlich, damit sich eine Speziation entwickeln kann.

Neuere Studien legen nahe, dass natürliche Selektion und Anpassung eine bedeutendere Rolle in den frühen Stadien der Divergenz und der Entwicklung der reproduktiven Isolation spielen könnten als bisher angenommen. Diese adaptive Speziation kann besonders häufig vorkommen, wenn es eine teilweise räumliche Trennung zwischen Lebensräumen gibt, wie z.B. an den steilen Umweltgradienten, die Meeresküstenhabitate charakterisieren.

Das Hauptziel des von der EU geförderten Projekts „Evolution of reproductive barriers and its implications for adaptive speciation“ (Adaptive Speziation) war es, den Mechanismus der adaptiven Speziation zu verstehen. Als Modell diente die Meeresschnecke Littorina saxatilis, die Hinweise auf eine fortschreitende Speziation zeigt. Insbesondere wurden die beiden Morphen (E und S) von L.saxatilis, die unterschiedliche Umgebungen bewohnen, untersucht.

Die Wissenschaftler untersuchten, wie genetische Differenzierung und phänotypische Plastizität zur Artanpassung und reproduktiven Isolation zwischen diesen beiden Morphen beitragen können. Mit genetischen Werkzeugen wie Amplified Fragment Length Polymorphism (AFLP)-Markern und morphometrischen Analysen wollten die Wissenschaftler Transekte auf zwei getrennten kleinen Inseln analysieren, um den Genfluss und die Selektion abzuschätzen. Zusätzlich testeten sie die Möglichkeit, dass die erzwungene Paarung zwischen den beiden Morphen in der Hybridzone die lokale Anpassung beeinflussen könnte.

Die adaptive Speziation lieferte wichtige Einblicke in das Gebiet der Evolutionsbiologie und insbesondere in die Rolle der reproduktiven Isolation als Treiber der Artbildung. Es wird erwartet, dass die Ergebnisse zu unserem Verständnis über die Gründe und Prozesse, die zur Artenvielfalt führen, beitragen.

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