Versorgung von Patienten, die sich Sorgen über eine Quecksilbervergiftung durch Zahnfüllungen machen

Einleitung: Die öffentliche Besorgnis über gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Quecksilberexposition aus Zahnamalgamen ist nach wie vor ein aktuelles Thema. Patienten mit unspezifischen neuropsychiatrischen Symptomen können ihre Beschwerden fälschlicherweise auf eine Quecksilbervergiftung zurückführen, und einige alternativmedizinische Anbieter diagnostizieren Quecksilbertoxizität mit nicht validierten Tests oder ganz ohne Tests.

Fallbericht: Wir berichten über den Fall einer 37-jährigen Frau, die von ihrem Hausarzt an unsere Ambulanz für medizinische Toxikologie überwiesen wurde, nachdem ein an ihrer Betreuung beteiligter Wellness-Arzt eine Dimercaptopropansulfonsäure (DMPS)-Challenge-Urinuntersuchung angeordnet hatte, die einen „erhöhten“ Quecksilberspiegel ergab.

Diskussion: Die Verwendung von Postchelator-Challenge-Urintests zur Diagnose von Quecksilbervergiftungen ist nicht validiert. Die Verwendung solcher Tests kann zu fälschlich erhöhten Quecksilberwerten im Urin führen, was zu einer Fehldiagnose einer Quecksilbervergiftung und einer unnötigen, teuren und möglicherweise gefährlichen Chelattherapie führt.

Schlussfolgerung: Hausärzte können Patienten begegnen, die sich Sorgen über eine Quecksilbervergiftung machen, nachdem sie sich einem Postchelator-Challenge-Urintest unterzogen haben. Bei Patienten mit einem geringen Verdacht auf Quecksilbertoxizität ist eine Beruhigung ausreichend. Bei Patienten mit mäßigem bis hohem Verdacht auf Quecksilbertoxizität ist ein validierter Test auf Quecksilber, wie z. B. ein 24-Stunden-Quecksilber-Urinspiegel, oder die Überweisung an einen medizinischen Toxikologen die angemessenste Vorgehensweise.

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