American Society of Anesthesiologists Klassifizierungsartikel

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Tabelle 1. Die neueste Version des Klassifikationssystems für den körperlichen Zustand der American Society of Anesthesiologists (ASA), wie vom ASA-Delegiertenhaus am 15. Oktober 2014 genehmigt und für diese Präsentation angepasst. Beachten Sie, dass es keine spezifische Klassifizierung für Patienten mit einer mittelschweren systemischen Erkrankung gibt, sondern nur Zuordnungen für Patienten mit leichter systemischer Erkrankung (ASA 2) und solche mit schwerer systemischer Erkrankung (ASA 3).

Verwendete Abkürzungen: ASA: American Society of Anesthesiologists, BMI: Body Mass Index, CHF: kongestive Herzinsuffizienz, COPD: chronisch obstruktive Lungenerkrankung.

  • ASA 1: Ein normaler gesunder Patient. Beispiel: Fit, nicht fettleibig (BMI unter 30), ein nicht rauchender Patient mit guter Bewegungstoleranz.
  • ASA 2: Ein Patient mit einer leichten systemischen Erkrankung. Beispiel: Patient ohne funktionelle Einschränkungen und mit einer gut kontrollierten Erkrankung (z. B. behandelter Bluthochdruck, Adipositas mit BMI unter 35, häufiger sozialer Alkoholkonsum oder Zigarettenraucher).
  • ASA 3: Ein Patient mit einer schweren systemischen Erkrankung, die nicht lebensbedrohlich ist. Beispiel: Patient mit einer gewissen Funktionseinschränkung infolge der Erkrankung (z. B. schlecht behandelter Bluthochdruck oder Diabetes, morbide Adipositas, chronische Niereninsuffizienz, eine bronchospastische Erkrankung mit intermittierender Exazerbation, stabile Angina pectoris, implantierter Herzschrittmacher).
  • ASA 4: Ein Patient mit einer schweren Systemerkrankung, die eine ständige Lebensbedrohung darstellt. Beispiel: Patient mit funktioneller Einschränkung aufgrund einer schweren, lebensbedrohlichen Erkrankung (z. B. instabile Angina, schlecht kontrollierte COPD, symptomatische Herzinsuffizienz, kürzlicher (weniger als drei Monate zurückliegender) Myokardinfarkt oder Schlaganfall.
  • ASA 5: Ein moribunder Patient, bei dem ohne Operation kein Überleben zu erwarten ist. Es ist nicht zu erwarten, dass der Patient die nächsten 24 Stunden ohne Operation überlebt. Beispiele: rupturiertes abdominales Aortenaneurysma, massives Trauma und ausgedehnte intrakranielle Blutung mit Masseneffekt.
  • ASA 6: Ein hirntoter Patient, dessen Organe mit der Absicht entnommen werden, sie einem anderen Patienten zu transplantieren.

Der Zusatz „E“ in der ASAPS (z. B. ASA 2E) bezeichnet einen chirurgischen Notfall. Der ASA definiert einen Notfall als gegeben, „wenn die Verzögerung der Behandlung des Patienten zu einer signifikanten Erhöhung der Bedrohung für das Leben oder den Körperteil führen würde.“

Beispiele für die ASAPS-Klassifizierung:

Patient 1 Ein 20-jähriger College-Sportler von der Brigham Young University soll sich einer elektiven ACL-Reparatur unterziehen. Nichtraucher, Nichttrinker, keine Medikamente, BMI 23. Dieser Patient würde in die ASAPS-Klasse 1 eingestuft werden.

Patient 2 Ein 19-jähriger Student der University of California – Santa Barbara (eine Top-„Party-Schule“) soll sich einer orthopädischen Notfalloperation unterziehen, nachdem er nach dem Besuch einer wöchentlichen „Kegger“-Party vom Dach seines Verbindungshauses gestürzt ist. Der Patient nimmt ausschließlich Freizeitmedikamente (hauptsächlich Cannabis) und hat einen BMI von 29. Dieser Patient würde der ASAPS-Klasse 2E zugeordnet werden, da er ein häufiger sozialer Trinker ist und als Notfallfall eingeplant ist. Beachten Sie, dass der „Vollmagen“-Status des Patienten nicht in seinen ASAPS einfließt, aber dennoch erheblich zu seinem Gesamtanästhesierisiko beiträgt.

Patientin 3Eine 30-jährige Frau ist für eine elektive Operation zur Entfernung einer großen Ovarialzyste vorgesehen. Zu den Komorbiditäten gehören Anämie aufgrund von Menorrhagie und Diabetes Typ II, der mit Metformin behandelt wird. Sie ist Nichtraucherin, trinkt gelegentlich in Gesellschaft und hat einen BMI von 42. Diese Patientin würde der ASAPS-Klasse 3 zugeordnet werden.

Patientin 4Eine 70-jährige Frau soll sich einer laparoskopischen Notfall-Appendektomie unterziehen. Zu den Komorbiditäten gehören eine schwere COPD als Folge einer lebenslangen Rauchgewohnheit, morbide Adipositas (BMI 46) und Diabetes Typ II. Sie wird kurzatmig, wenn sie mehr als ein paar Meter geht. Dieser Patient würde der ASAPS-Klasse 4E zugeordnet werden.

Patient 5Ein 55-jähriger Mann ist für die Notfallreparatur eines rupturierten abdominalen Aortenaneurysmas vorgesehen. Er wird mit laufender Herz-Lungen-Wiederbelebung aufgrund einer Asystolie in den Operationssaal gebracht. Er war zuvor in der Notaufnahme intubiert worden, ohne dass Medikamente benötigt wurden. Dieser Patient würde der ASAPS-Klasse 5E zugeordnet werden, da er mit oder ohne Operation voraussichtlich nicht länger als 24 Stunden überleben wird.

Patient 6Ein 25-jähriger Mann erlitt bei einem Motorradunfall eine schwere Kopfverletzung. Er trug keinen Helm. Nach einer neurochirurgischen Dekompression und zahlreichen weiteren Eingriffen auf der Intensivstation ist klar, dass es keine Hoffnung auf Besserung gibt. Er ist auf alle Noxenstimulationen nicht mehr ansprechbar. Die Untersuchung auf Hirntod gemäß den Richtlinien der American Academy of Neurology für die Feststellung des Hirntods ergibt ein vollständiges Fehlen von Funktionen des zentralen Nervensystems, und seine Familie erklärt sich bereit, seine Organe für eine Transplantation zur Verfügung zu stellen. Dieser Patient würde der ASAPS-Klasse 6 zugeordnet werden.

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